Waldemar Zeiler und Philip Siefer, die Gründer des Berliner Startups Einhorn und Teil der Avantgarde fairer und nachhaltiger Unternehmer*innen in Deutschland, machen sich Sorgen um den Zustand der Welt. Wie so viele von uns beschäftigt auch sie die Frage: „Was kann jeder Einzelne von uns tun?“ Ihre Lösung scheint sehr einfach: Sie wollen Menschen zusammenbringen. Im Schulterschluss mit FridaysForFuture, ScientistsForFuture, German Zero, Charlotte Roche und vielen anderen wollen sie daher 90.000 Menschen im Olympiastadion versammeln, die live 10 Petitionen für eine bessere Welt unterzeichnen und den Bundestag damit zwingen, diese zu diskutieren.
Ganz Kinder ihrer Zeit und typische Startupper ist ihre erste Aktion eine gigantische Crowdfunding-Kampagne: „12062020Olympia“ mit einem Spendenziel von 1,8 Millionen Euro und mit Marketingslogans wie „die größte Bürger*innenversammlung“ oder „Weltrettung für 29,95!“. Die Reaktionen sind massiv – positiv wie negativ. Die Vorwürfe reichen von „gerissenes Greenwashing“ bis naiv.
Woher kommen die starken emotionalen und kritischen Reaktionen von Medien und Umweltaktivist*innen, die die politischen Ziele der Aktion eigentlich teilen? Ist es legitim, als Unternehmer politisch aktiv zu sein oder mit Marketingmaßnahmen Menschen zu politischer Beteiligung zu motivieren? Was entscheidet über den Erfolg oder das Scheitern einer politischen Initiative? Und halten die Politikanfänger dem Druck der Shitstorms stand?
Unfuck the Word begleitet die Initiative von Tag 1 bis zu den möglichen Auswirkungen in Politik und Gesellschaft. Eine Achterbahnfahrt der Emotionen, die Geschichte einer Freundschaft und einen Blitzkurs in Politik im Internetzeitalter.
UNFCK THE WORLD
Doku-Serie von Finbarr Wilbrink
Deutschland, 2021, 6 x 30min
PRODUKTION
INDI FILM GmbH
Joyn GmbH
UNTERSTÜTZT DURCH
FFA Drehbuchförderung
Vice Media