Farewell Yellow Sea gewinnt den Preis für besten Dokumentarfilm in Schwerin
Farewell Yellow Sea gewinnt den Preis für den besten Dokumentarfilm im Wettbewerb beim „Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2018“!
Die Begründung der Jury:
„Die Königsklasse der Filmkunst, die sich im Allgemeinen mit dem Elend der Welt beschäftigt. Und doch wird die Welt nur untergehen, wenn das letzte Lachen verstummt. Humor – im besten Sinne dramatisch – sehen wir selten im dokumentarisch Narrativ. Auch in der bestens kuratierten Auswahl dieses Festivals. Der auszuzeichnende Film nimmt ihn dennoch fast unbemerkt mit auf seine dreijährige biographische Reise.
Eine Wurstplatte bleibt unberührt. Nur Doppelzimmer zur Verfügung. Morgen kaufen wir Reis, übersetzen die Untertitel die chinesische Konversation nach unberührtem Empfangsmenü deutscher Provenienz. Aber morgen ist Sonntag, lautet die Antwort, da sind die Geschäfte geschlossen. Das Dilemma eines Kultur-Clashes nimmt seinen Anfang.
Die Regisseurin begleitet in FAREWELL YELLOW SEA eine junge Frau aus China, die im Süden Deutschlands eine Altenpflegerinnen-Ausbildung beginnt, die gleich zu Beginn mit dem Ungemach russisch-deutscher Herzlichkeit konfrontiert, den Widrigkeiten der bitteren Realität eines Altersheims trotzt – verzweifelnd, weinend, sehnsüchtig und lachend. Bis zum erfolgreichen Abschluss nach dreijähriger Ausbildung.
Der Film erzählt dies konsequent aus der Perspektive der Protagonistin. Unterstützt durch eine herausragend erzählende Kamera von Mitja Hagelüken, die dem dokumentarischen Gestus der Protagonisten genug Raum lässt, um all die gelebten Emotionen unkommentiert für den Zuschauer miterleben zu lassen. Ein Film spannend wie ein inszeniertes Drama mit hoffnungsvollem Ende der, wie meine Jury Kollegin Luise sagte, „unser Herz warm machte“ während wir ihn sehen durften. Eine dokumentarische Erzählung „at it’s best!“